Kardiologie

Der richtige Workflow und die richtige Modalität, um bei Herzinfarkt schnell zu helfen

Für Betroffene sind kardiale Ereignisse lebensverändernd und kommen oft unerwartet. Für medizinisches Fachpersonal stellen sie eine tägliche Herausforderung dar. Gute Vorbereitung ist entscheidend.
Meike Feder
Veröffentlicht am January 31, 2025
Für Betroffene sind kardiale Ereignisse lebensverändernd und kommen oft unerwartet. Für medizinisches Fachpersonal stellen sie eine tägliche Herausforderung dar. Gute Vorbereitung ist entscheidend, um alle Patient*innen so gut und schnell wie möglich zu diagnostizieren und zu behandeln, und die gesundheitlichen Schäden zu begrenzen. Innovationen in der Bildgebung tragen dazu bei, diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen.

Mit mehr als 126 Millionen Betroffenen pro Jahr ist die ischämische Herzkrankheit eine weit verbreitete klinische Erkrankung in jedem Krankenhaus weltweit [1]. Und aufgrund alternder Bevölkerungen wird erwartet, dass die Zahlen noch steigen [2]. 

„Die ischämische Herzkrankheit hat viele Gesichter“, sagt Dr. Yacoub Habib, Interventioneller Kardiologe am Herz-Thorax-Zentrum (Centre Cardio Thoracique) in Monaco. Eine schnelle und gründliche Diagnose ist daher der entscheidende Schritt, um die richtige Behandlung zu definieren. 

Der nahtlose Übergang von Patient*innen von einem Behandlungsort zum nächsten ist wichtig, um schnell die richtige Diagnose zu erhalten. Mit seinem multidisziplinären Ansatz ist das Herz-Thorax-Zentrum in Monaco gut positioniert, um genau das zu erreichen. Der Herzpatient Bruno Cauvin, scheinbar gesund und sportlich, erlitt nach einem Training einen Herzinfarkt. Das Ereignis kam plötzlich, und die richtige Einrichtung und Innovationen waren entscheidend für seine erfolgreiche Behandlung.

Die ischämische Herzkrankheit wird durch verengte Herzarterien verursacht. Es gelangt weniger Blut und Sauerstoff in den Herzmuskel. Sie kann letztendlich zu einem Herzinfarkt führen [3]. 

Cauvin wurde von der Ambulanz direkt ins Katheterlabor gebracht, was es Habib ermöglichte, ihn sofort zu behandeln. „Zeit ist bei dieser Art von Eingriff sehr kostbar, denn je länger die Verzögerung, desto größer die Schädigung des Herzmuskels“, betont Dr. Filippo Civaia, Kardiologe in der kardiovaskulären Bildgebung, Herz-Thorax-Zentrum, Monaco. Bildgebende Verfahren sind heute schon unverzichtbar – und sie entwickeln sich auch ständig weiter.

Gemeinsam mit Siemens Healthineers setzt das Herz-Thorax-Zentrum in Monaco neueste Innovationen in der Bildgebung ein, um sich auf den wachsenden Bedarf an kardialen Eingriffen vorzubereiten. Das Herz-Thorax-Zentrum war eine der ersten Einrichtungen, die einen photonenzählenden Computertomograhen (PCCT) integrierte. 

Die hochauflösenden Bilder bei gleicher oder sogar niedriger Dosis, spektrale Informationen in jedem Scan, sowie verbesserter Kontrast bei niedrigem Rauschen ermöglichen die Darstellung von bisher nicht erkennbaren Details im Herzen. Mit dem photonenzählenden CT können die medizinischen Fachkräfte in Monaco Zeit sparen und schnelle Ergebnisse liefern, die helfen, Krankheiten einzustufen und Behandlungsentscheidungen zu treffen.

Yacoub Habib, MD, Interventional Cardiologist, Cardio-Thoracic Center Monaco

Dr. Yacoub Habib

Wie funktioniert der photonenzählende CT?

Medizinische CT-Systeme sind heute mit Festkörper-Szintillationsdetektoren ausgestattet. In einem zweistufigen Umwandlungsprozess werden die absorbierten Röntgenstrahlen zunächst im Szintillationskristall in sichtbares Licht umgewandelt. Das Licht wird dann durch eine Photodiode, die an der Rückseite jeder Detektorzelle angebracht ist, in ein elektrisches Signal umgewandelt. Im Gegensatz dazu können Photonenzähldetektoren Röntgenphotonen direkt in elektrische Signale umwandeln.

Cauvins Fall ist ein Paradebeispiel dafür, wie effektiv der multidisziplinäre Ansatz und die multimodale Einrichtung für Herzpatient*innen sind: Ein MRT-Scan wurde einige Tage nach dem Eingriff durchgeführt und zeigte, dass sich die Schädigung seines Herzens dank der schnellen Behandlung in Grenzen hielt. 

Um das Risiko solch dramatischer Vorfälle für Cauvin in Zukunft zu verringern, wird eine enge Nachsorge mit Hilfe des PCCT durchgeführt. Civaia: „Wir haben jetzt eine bildgebende Methode, die einen großen Einfluss auf die Nachsorge der Patient*innen hat und es uns ermöglicht, zum Beispiel mögliche strukturelle Anomalien des Stents zu untersuchen.“

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Von Meike Feder

Meike Feder ist Redakteurin bei Siemens Healthineers. Ihr Fokus liegt auf Themen rund um die Patient*innenversorgung.